Induktionskochfelder: Diese 12 Dinge sollten Sie beim Kauf beachten
Waren Sie schon mal bei jemandem zu Hause, der ein Induktionskochfeld besitzt? Dann haben Sie es auch gesehen. Ein kurzer Wisch mit dem Finger…
… und schon nach wenigen Sekunden kocht das Wasser. So ein Kochfeld mit Slide-Touch ist schon beeindruckend – und bei den meisten Kochfeldern mit induktiver Technologie Standard.
Aber wie soll man wissen, welches Koch-Spielwiese wirklich gut ist? Erklären wir Ihnen jetzt! Schützenhilfe leistet uns dabei Bernd Warnick, Geschäftsführer des Küchenmegastores in Nürnberg und ein Experte, was Induktionskochfelder angeht.
Übrigens: Hier gibt’s unser Interview mit Küchenprofi Warnick und die Bosch PXX895D57E im Video:
Eines noch: Falls Sie auch Töpfen und Pfannen für Induktion suchen, empfehlen wir Ihnen unseren Ratgeber zu Induktions-Kochsets. Wer noch unschlüssig bezüglich Induktion ist, sollte unseren Vergleich von Ceran und Induktion lesen.
Beim Induktionskochfeld müssen Sie auf diese 12 Dinge achten
Inhalt
- Beim Induktionskochfeld müssen Sie auf diese 12 Dinge achten
- I. Hersteller: Nomen est omen
- II. Großes Plus: Brat- und Kochsensor
- III. Mindestvorraussetzung: Automatische Abschaltung
- IV. Das Bedienelement sollte nicht zu empfindlich sein.
- V. Dafür sollte das Bedienelement übersichtlich sein.
- VI. Wie laut ist der Lüfter und die Induktion?
- VII. Flexible Zonen verlangen Ihnen nur noch Schieben ab.
- VIII. Mit der Topferkennung sparen Sie sich das Umschalten
- IX. Praktisch: Die Ankochautomatik übernimmt den Anfang
- X. Kindersicherung
- XI. Haben Sie keinen Ofen? Dafür gibt es autarke Kochfelder
- XII. Wie groß muss mein Kochfeld sein?
- Was Sie nicht wirklich brauchen
I. Hersteller: Nomen est omen
Power Boost (Schnellstart), varioMotion (Topf wird eingespeichert), FryPerfect (Bratsensor) und so weiter: Lassen Sie sich nicht von schicken Anglizismen blenden. Achten Sie aber auf die Hersteller: Neff hat eine gute Preis-Leistung. Mit Bosch und AEG können Sie nicht viel falsch machen. Viele gute Geräte kommen auch aus dem Hause Siemens, zum Beispiel der besonders beliebte Testsieger Siemens iQ700. Bei der Lieferung kann Siemens nicht immer glänzen, das Kochwunder scheint dafür nichts anbrennen zu lassen und bringt sogar eine Topferkennung mit – bei einem bescheidenen Preis. Lesen Sie hier, was Käufer über das Kochfeld iQ700 sagen.
Preis: 769,00 €
7 gebraucht & neu erhältlich ab 697,80 €
II. Großes Plus: Brat- und Kochsensor
Sehr gut ist das beim Induktionskochfeld von BOSCH aus der Serie 8 geregelt.
Hier ist Perfect Fry (AEG: SenseFry, Siemens: BratSensor Plus) verfügbar. Bedeutet: In fünf Stufen regelt der Bratsensor automatisch, wie stark gebraten wird. So kann nichts in der Pfanne anbrennen. Ihr Steak gelingt so garantiert immer. Für Kochvorgänge gibt es als Pendant PerfectCook. Lesen Sie hier unsere Bewertung zum Bosch Induktionskochfeld Serie 8.
Wenn sie Kochdünste vermeiden wollen, gehen sie am besten gleich zu unserem Ratgeber zu Bosch Induktionskochfeldern mit Dunstabzug. Und wollen Sie die Meinungen von glücklichen oder weniger glücklichen Kunden wissen, lesen Sie sich hier die Rezensionen zur Serie 8 durch.
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III. Mindestvorraussetzung: Automatische Abschaltung
Automatische Abschaltung hört sich erstmal toll an, kann aber auch nach hinten losgehen. Die Abschaltautomatik sollte nicht zu panisch reagieren: Wenn ein Topf mal ein bisschen übersteht oder nur ein paar nasse/fettige Tröpfchen auf Bedienelement oder Kochfeldern verbleiben, muss sich das Kochfeld nicht gleich abschalten. Manche tun’s trotzdem. Eine gelungene Abschaltautomatik kann aber Ihr Essen retten.
IV. Das Bedienelement sollte nicht zu empfindlich sein.
Nichts ist nerviger als das: Das TouchPad schaltet sich bei jedem Tropfen Wasser sofort ab und/oder piept wie verrückt. Sprudelt das Wasser im Kochtopf, ist das quasi alle fünf Sekunden der Fall. Heiß kochen im vorderen Bereich wird damit quasi unmöglich. So ein Kandidat ist das Induktionskochfeld Siemens IQ700 – dafür hat es andere Qualitäten.
V. Dafür sollte das Bedienelement übersichtlich sein.
Bosch hat in sein Bedienelement gleich einen Assistenten eingebaut, der zu jedem Gericht die richtige Einstellung wählt. Braucht nicht jeder. Was Bosch aber definitiv gut ausgeklügelt hat: Das Herzstück eines jeden Herds, die Wärmeregelung. Auf ganzen 30 cm Länge können Sie bequem jede Erhitzungsstufe einzeln anwählen. Kein nerviges Tippen oder wischen mehr. Ausreißer Neff verwendet als einziger Hersteller teilweise kein TouchScreen, liefert mit dem Twist Pad mehr Haptik:
VI. Wie laut ist der Lüfter und die Induktion?
Viele Induktionskochfelder werden durch einen aktiven Lüfter gekühlt und der kann richtig laut sein. Und die magnetischen Schwingungen der Induktion brummen dazu. Dabei erzeugen höhere Kochstufen weniger Geräusche als niedrige. Besonders leise und obendrein günstig ist zum Beispiel das Induktionskochfeld von Neff. Lesen Sie hier mehr zum Kochfeld. Das ist nicht nur unser Eindruck oder vom Hersteller so angegeben: Viele Kunden loben auf Amazon die geringe Lautstärke von Neffs Speisenerhitzer. Günstigere Geräte von Amica oder Hanseatic können ganz schön laut werden.
“Wenn es beim Kochen zu Simmern anfängt, kann das aber auch am Kochgeschirr liegen”, so Küchenrxperte Warnick. “Töpfe mit einem Boden mit echtem Eisenkern machen keine Geräusche und erhitzen sich übrigens auch am schnellsten”.
VII. Flexible Zonen verlangen Ihnen nur noch Schieben ab.
Wenn man kocht besteht dieser Vorgang meist darin, die Temperatur schrittweise runterzudrehen. Da kann man sich schnell verschalten und schon ist etwas angebrannt. Viel intuitiver sind flexible Zonen (Bosch: FlexInduction, Siemens: PowerMove Plus, AEG: FlexiBridge, Neff: PowerMove): Eine Vordere zum Anbraten, eine Mittlere zum Garen und eine Hintere zum Warmhalten. Die Zonen werden aktiviert, indem man Kochgeschirr auf ihnen platziert. Sie müssen es nur dorthin schieben…
VIII. Mit der Topferkennung sparen Sie sich das Umschalten
AEG nennt es MaxiSense, Siemens varioMotion, Neff PowerTransfer und Bosch belässt es bei dem Namen Topferkennung, wie mutig. Es bedeutet auf Deutsch gesagt, das Induktionskochfeld registriert, wo gerade ein Topf oder eine Pfanne steht und merkt sich diesen. Wenn Sie ihn über die Oberfläche bewegen, wird die Temperatur an seinem neuen Platz wieder genauso hoch geregelt wie an der alten Stelle.
Und es geht noch besser: Küchenprofi Warnick: “Wenn Sie etwas größeres wie einen Bräter auf das Induktionskochfeld stellen, erkennen die Bosch Modelle der Serie 8 das und schalten mehrere Kochzonen zusammen.”
So macht kochen mehr Spaß – sie können Speisen kurz wegschieben ohne an Reglern drehen zu müssen. Kein Muss aber sicherlich ganz nett.
IX. Praktisch: Die Ankochautomatik übernimmt den Anfang
Jeder kocht so: Öl in die Pfanne gießen, Wasser in den Kochtopf geben und den Herd auf die höchste Stufe stellen. Bis alles heiß genug ist, kann man noch etwas schnippeln. Dann regelt man die Temperatur runter und gibt die Zutaten in Pfanne und Topf. Nur dann sind beide meist noch zu heiß – vor allem wenn man nur leicht anbraten oder garen will. Eine Ankochautomatik bringt alles auf genau die von Ihnen gewählte Temperatur und hält diese – Sie können in Ruhe schnippeln.
X. Kindersicherung
Verbrennen kann man sich zwar nicht auf einem Induktionskochfeld. Doch wenn schon Geschirr draufsteht und die Temperatur – durch Kinderhand – viel zu hoch gedreht wird, kann imemr noch was passieren. Deswegen können Sie die Kindersicherung einschalten, wenn Sie kurz weggehen. Schnell noch mal was einkaufen oder so …
XI. Haben Sie keinen Ofen? Dafür gibt es autarke Kochfelder
Autarke Kochfelder haben eigene Bedienelemente sowie einen eigenen Netzanschluss und können unabhängig von einem Backofen platziert werden. Beispielsweise auf einer Kochinsel. So ein Modell ist HK654070FB von AEG. Es hat zwar Cerankochfeldern statt Induktion, dafür aber auch eine Ankochautomatik und Touch-Slide-Bedienung. Wer also skeptisch gegenüber Induktion ist, für den könnte AEGs autarkes Kochfeld eine interessante Alternative sein als Neuauflage des Ceranfeldes. Aber schauen Sie sich vorher hier auf Amazon an, welche Besonderheiten so ein autarkes Kochfeld mit sich bringt.
XII. Wie groß muss mein Kochfeld sein?
Als Standardbreitenmaß von Kochfeld und Kochstelle galt früher 60 cm, häufig verfügbar sind mittlerweile aber auch 70 cm, 80 cm oder 90 cm.
Bernd Warnick, Geschäftsführer des Küchenmegastore, dazu im oben verlinkten Video: „Die 60cm sind gekommen über die ehemaligen Standherde, aber aus der Zeit sind wir ja raus. Mittlerweile hat man genügend Platz in der Küche für 80 oder 90cm.“
Auch nur circa 30 bis 40 cm breite Geräte (Modul- oder Domino-Kochfelder) sind zu bekommen, sowie beispielsweise besonders schmale Induktionskochfelder im breitem Panorama-Format.
Was Sie nicht wirklich brauchen
- Boost-Funktion: Damit wird schneller gekocht, aber das spart nur wenige Sekunden da Induktion sowieso schon schnell ist. Soll angeblich bei manchen GEräten Strom sparen/effizienter sein. Letztendlich bedeutet jede zusätzliche Funktion auch ein zusätzliches Bedienelement, was die Bedienung komplizierter macht.
- TFT-Touchdisplay: Auf Ihnen können Bilder angezeigt werden, wählen Sie die Fischeinstellung wird Ihnen ein Fisch vorgeführt. Sieht schön aus, kann aber auch sogar verwirren.
- Rahmenloses Design: Die Hersteller sprechen davon, wie toll das ist, weil jetzt die Töpfe auch über dem Kochfeld überstehen können. Dafür ist es aber auch instabiler und bruchanfälliger. Eher ein Minus als ein Plus.
- Hob²Hood-Funktion: Das Kochfeld steuert die Dunstabzugshaube. Da hat sich AEG ja was einfallen lassen.
Eines bekommen Sie in jedem Fall: Einen futuristisch anmutenden Herd, der gar nicht mehr so futuristisch ist. Trotzdem können Sie dann Ihre Gäste beeindrucken, wenn Sie den TouchSlider benutzen. Nochmal weil’s so schön war…
Ahhhhh, Uhhhhh …